In die alte Post zieht neues Leben ein Das Musik- und Bildungszentrum in Basbeck wurde am Sonnabend feierlich eröffnet / „Tag der offenen Tür“ am 20. August Schlüsselübergabe einmal anders: Architekt Hauke Bartels (rechts) und Bürgermeister Hans Wilhelm Saul (links) überreichten die Schlüssel-Karten an die neuen „Bewohner“ der alten Post, Dr. Karen Strehlow (VHS), Birte Zöllner (Culturkreis) und Wolfgang Haack (Musikschule). Kaum wiederzuerkennen ist sie, die 4 alte Post in Hemmoor- Basbeck. Wo früher Briefe sortiert, Päckchen verschickt und Briefmarken abgestempelt wurden, eröffnete das Musik- und Bildungszentrum. Die frisch eingezogenen „WG-Bewohner“ – die Musikschule An der Oste, die Landkreis- VHS und der Culturkreis – fühlen sich schon jetzt in ihrem neuen Domizil an der Bahnhofstraße rundum wohl. Etwa ein Jahr hat der Umbau des mehr als 100 Jahre alten Backsteingebäudes sowie des Flachdachanbaus gedauert. Da alle Beteiligten an einem Strang zogen, war das knapp 1,4 Millionen Euro teure Projekt, das mit circa 900 000 Euro gefördert wird, für Architekt Hauke Bartels „ein äußerst schönes Arbeiten“. Trotz eines finanziellen Mehraufwands von etwa fünf Prozent sei man annähernd im Kostenrahmen geblieben, sagte Hemmoors Bürgermeister Hans Wilhelm Saul bei der Eröffnungs - feier. Auch der Zeitplan konnte im Großen und Ganzen eingehalten werden. „Das Musik- und Bildungszentrum kann sich wahrlich sehen lassen“, schwärmte Saul, der davon ausgeht, dass die neue Kultureinrichtung und die Bahnhofstraße mit ihren Geschäften gegenseitig voneinander profitieren werden. „Wir arbeiten gegen den demografischen Wandel an“, gab sich Stadtdirek - tor und Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer positiv kämpferisch. Damit Hemmoor nicht den Anschluss an die Ballungsgebiete und Großstädte verliert, sei es wichtig, nicht nur Schulen, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten anzubieten, sondern auch Kultur und Bildung. Die Ehrengäste und Grußredner der Eröffnungsfeier überboten sich gegenseitig mit Lobeshymnen auf das neue Musik- und Bildungszentrum. Für den SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Sant - jer ist es „ein Bildungspalast in der Region“, für Annette Faße, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Volkshochschule, „die schönste VHS-Örtlichkeit im Land - kreis“. Mit den neuen Räumlichkeiten könne die Volkshochschule ihr Kursan - gebot für Hemmoor und die umliegenden Gemeinden deutlich ausbauen. „Kulturförderung ist Wirtschaftsförde - rung“, sagte Faße, die für eine verstärkte Zusammenarbeit von Volkshoch - schule, Culturkreis und Musikschule warb. Glücklich mit den neuen Räumlichkeiten ist auch Wolfgang Haack, Leiter der Musikschule An der Oste. Im alten Gebäude standen für die ungefähr 800 Musikschüler 270 Quadratmeter zur Verfügung – jetzt sind es 690 Quadrat - meter. Zusammen mit den „WGMitbewohnern“ soll das neue Domizil zu einem „Kulturknotenpunkt“ ausgebaut werden. Ein eigenes Domizil hat nun auch der Culturkreis Hemmoor. Der Verein, der in den vergangenen 27 Jahren mehr als 300 Veranstaltungen, vor allem Konzer te, organisiert hat, wird sein Büro in der Bahnhofstraße vor allem für Planungs tref fen und zur Materiallagerung nutzen. „Wir sind der eher unauffällige Mitbewohner“, griff Culturkreis-Vorsit zen de Birte Zöllner das metaphorische Bild der Wohngemeinschaft auf. Die akustischen Qualitäten des neuen Veranstaltungsraums, der Platz für etwa 100 Zuhörer bietet, brachten die Lehrkräfte der Musikschule An der Oste zur Geltung. Gudula Senftleben und Marit Wangen - steen leiteten die Veranstaltung am Klavier mit Dvoraks „Legenden“ ein. Anette Otterbein (Gesang) und Christian Clasen (Klavier) brachten Whitney Houstons Pop-Hymne „ One Moment in Time“ zu Gehör. Das Trio Anja Wack - husen (Klavier), Hans-Helmut Desch (Geige) und Georgina Rusnak (Geige) spielte Haydn und Beethoven. Ob sich der Veranstaltungssaal auch für rockige Veranstaltungen eignet, wird sich am Freitag, 12. August, zeigen. Dann findet im Musik- und Bildungs - zentrum der Regionalent scheid des Bandwettbewerbs „Local Heroes“ statt, organisiert vom Culturkreis und der Musikschule an der Oste. Acht Tage später, am Sonnabend, 20. August, werden die Hemmoorer Bürger bei einem „Tag der offenen Tür“ Gelegenheit erhalten, sich ein Bild von den neuen Räumen des Musikund Bildungszentrums zu machen, kündigte Bürgermeister Hans Wilhelm Saul an.
VB_Hemmoor-Magazin_122016
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