29
MUT MACHEN? Ehrensache
Foto: Gerhard Hauck
Sie spricht aus
Erfahrung
Wenn sie sagt, dass man mit kleinen Kindern
im Haus andere Schwerpunkte setzt. Wenn sie
sagt, dass dieses Amt viel Freude macht und
Kontakte verschafft. Wenn sie sagt, dass dieses
Engagement die Stadt voran bringt.
Beate Haas-Heinrich freut sich schon jetzt auf das
zehnjährige Bestehen des Freiwilligenzentrums
Cuxhaven im kommenden Jahr, über die verbesserte
Zusammenarbeit mit der städtischen Politik
und Verwaltung, und sie freut sich mit den
offenen Neubürgern an der Schönheit der Region.
Denn sie und ihre Mitstreiter haben es sich
auf die Fahnen geschrieben, vor allem die vielen
Zugezogenen zu integrieren und aktiv dazu beizutragen,
dass sie sich in Cuxhaven wohlfühlen.
Rote Servietten für die
Neubürger, weiße Servietten für die
Einheimischen
Die Rede ist vom Ehrenamt. Von Ehrenamtlichen,
die ihre Freizeit damit verbringen, sich für
andere zu engagieren. Von Menschen, die zum
sozialen Zusammenhalt beitragen und sich für
ein effektives Hilfssystem stark machen.
Stichwort demografischer Wandel:
»Durch vernetzte professionelle und ehrenamtliche
Tätigkeiten können Wohnstandorte erhalten
und deren Attraktivität gesteigert werden.«
Diese Form der Unterstützung dient laut des Zukunftsforums
Niedersachsen einer nachhaltigen
Stabilisierung und Entwicklung der Strukturen
in den ländlichen Räumen:
»Ehrenamt ist eine wichtige Voraussetzung für
die Attraktivität und Bindungswirkung einer
Kommune; insbesondere in ländlichen Räumen
ist es die Voraussetzung für eine lebendige und
vielfältige Gesellschaft. Bürgerschaftliches Engagement
fördert den sozialen Zusammenhalt und
treibt Innovationen voran, so z. B. durch Dorfläden,
Bürgerbusse oder das ehrenamtliche Betreiben
eines Schwimmbades. Vereine bieten eine
starke Integrations- und Identifikationskraft,
insbesondere auch für Menschen mit Migrationshintergrund.
«
So optimistisch unsere Wirtschaftsköpfe derzeit
auch – zu Recht – eingestellt sind: diese Zufriedenheit
begleitet nicht alle Menschen im schönen
Cuxland.
Die Hauptaufgabe des Freiwilligenzentrums
rund um Beate Haas-Heinrich ist deshalb auch
trotz weiterer vielfältiger Projekte die Hilfe beim
Antrag auf Hartz IV. Sie selbst hat früher beim
Jobcenter gearbeitet und ist daher sehr gut informiert.
Schwerbehindertenausweis, Kindergeld,
Elterngeld, Anträge bei der Krankenkasse
– man kann sich eigentlich mit allen Sorgen
an sie wenden. Den großen Sprachbarrieren bei
der Unterstützung von Flüchtlingen hat sie allerdings
auch nicht viel entgegenzusetzen. Hier
werden zusätzliche Helfer benötigt.
Alleine geht es nicht.
Ob Sprachkenntnisse, Spenden, Transportmöglichkeiten,
ein Händchen für Formulare, technisches
Know-how oder Empathie, wer etwas
einzubringen hat – und das hat jeder – ist beim
Ehrenamt immer richtig. Und: jeder nimmt garantiert
auch etwas für sich selbst mit.
»Jeder unterstützt das Ehrenamt da, wo er kann,
und jeder darf es nutzen, wo er es braucht.«
Für viele handelt es sich dabei um eine wahre
Win-Win-Situation: Wer neu im Landkreis ist, tut
mit seinem Engagement nicht nur anderen etwas
Gutes, sondern findet darüber auch selbst
Anschluss in der Fremde.
Nur Mut!
Wer eigentlich will, aber nicht so richtig weiß
wie, der findet bei dem Projekt der „Engagierten
Stadt“ und den anderen Aktivitäten des Freiwilligenzentrums
Cuxhaven erstens Tipps und
zweitens Gleichgesinnte. Ehrensache!