Grußworte, Editorial 5
Liebe Leser des Dobrock-Journals,
einige von Ihnen sind wahrscheinlich mit dem
Pferdesport gar nicht so eng vertraut. Immer
wieder wird in der Öffentlichkeit bemängelt,
dass die Reitturniere an Attraktivität verlieren,
weil die namhaften Reiter fehlen.
Was ist dran an diesem Eindruck? Dazu lohnt es sich, einen kurzen
Blick auf die Turnierlandschaft in Deutschland und der Entwicklung
im Spitzenreitsport zu werfen.
Immer wieder fallen Namen wie Marcus Ehning, Ludger Beerbaum
oder Christian Ahlmann. Diese Elitereiter treten selbst bei Deutschen
Meisterschaften nicht mehr an. Die Global Champions Tour ist das
Maß aller Dinge.
Die Schere geht immer weiter auseinander. Vor Jahren war die zweite
Garde der deutschen Spitzenreiter wie Philipp Weishaupt, Andreas
Kreuzer oder Marco Kutscher noch auf Turnieren des Mittelbaus, wie
dem Dobrock-Turnier, anzutreffen. Jetzt starten sie beim Global Jumping
in Berlin. Dort ist die Gewinnsumme im Hauptspringen allein so
hoch wie der Gesamtetat des Dobrock-Turniers (125.000 Euro).
Jahrelang gehörten die deutschen Elitereiter zu den Stammgästen der
hochdotierten Hallenturniere in Kiel, Hannover, Bremen oder Braunschweig.
Alle bis auf Braunschweig mussten aufgeben. Selbst die Löwen
Classics standen kurz vor dem Aus. Nur die Rückbesinnung auf
die Regionalität hielt das Turnier am Leben.
Der Dobrock ist sicher nicht die Aachener Soers. Nur die Soers würde
es ohne die Turniere auf dem Dobrock, in Elmlohe oder Isernhagen
gar nicht geben. Nur wenn der Unterbau, also die Basis stimmt, kann
sich der Reitsport weiter entwickeln. Die heutigen Nationenpreisreiter
Maurice Tebbel oder Laura Klaphake waren vor zwei Jahren noch in
Rastede am Start.
Hochkarätige Namen sagen letztlich nichts über die Qualität eines
Reitturniers aus. In einer Drei-Sterne-Springprüfung, wie dem Großen
Preis auf dem Dobrock, sind die sportlichen Ansprüche an Reiter und
Pferde nur unwesentlich geringer als in den höher dotierten Springen
auf internationalem Parkett.
Deshalb investiert der Veranstalter, der Unterelbesche Renn-, Reitund
Fahrverein, seit Jahrzehnten in sein Turniergelände, um die Startbedingungen
für die Reiter auf hohen Niveau zu halten. Dieser Weg
kommt allen Reitsportlern zu gute und hilft dem Nachwuchs sowie
den regionalen Reitern gleichermaßen.
Sich den formalen Status eines internationalen Turniers zu geben,
birgt Risiken. Im Falle des Dobrock-Turniers müsste der Gesamtetat
verdoppelt werden. Ein sehr finanzkräftiger Sponsor müsste her. Die
so wichtige Unabhängigkeit wäre damit dahin. Der Veranstalter des
Pferdesportfestivals in Allersehl machte diese schmerzliche Erfahrung.
Als dort der Hauptsponsor den Geldhahn zudrehte, musste das
internationale Reitturnier kurzfristig abgesagt werden.
Gute Reiter sind der Garant für Spannung, Spitzensport und Spaß am
Pferdesport. Nur so lässt sich Werbung für den Reitsport machen.
Deshalb darf die Bodenständigkeit und familiäre Atmosphäre nicht
verloren gehen. Nur zufriedene Teilnehmer und Zuschauer erhalten ein
Turnier in dieser Größenordnung am Leben.
Jürgen Stroscher
Redakteur des Dobrock-Journals
und Pressesprecher des Dobrock-Turniers
Liebe Leser des Dobrock-Journals,
liebe Reiterinnen und Reiter,
verehrte Besucher und Ehrengäste,
Sponsoren und Förderer,
Dressur- und Springreiter der nationalen und
internationalen Spitze sind auch in diesem Jahr
beim 111. Dobrock-Turnier zu bewundern. Sie
werden gemeinsam mit den Reitern aus unserer Region sicher alle
Zuschauer begeistern.
Die Mischung aus ganz großem Sport und leistungsstarker Basisreiterei
in einer gemeinsamen Veranstaltung macht den besonderen
Charme des Dobrock-Turniers aus. Dies wird schon seit Jahren von
unseren Sponsoren honoriert. Die großzügige Unterstützung von Wirtschaft
und Politik zeigt den hohen Stellenwert des Dobrock-Turniers
nicht nur in unserer Region.
Auch wenn es in den Finalprüfungen des Deister-Springpferde-Championats
sehr hohe Summen zu gewinnen gibt, gehören die schweren
Springkonkurrenzen am Freitag- und Samstagabend unter Flutlicht zu
den sportlichen Höhepunkten des Turniers. Der Große Preis des Landkreises
Cuxhaven und der Weser-Elbe-Sparkasse bildet wie immer den
krönenden Abschluss. Dressur-Leckerbissen gibt es am Samstag und
Sonntag auf den Dressurvierecken zu bewundern.
Die interessanten Nachwuchsprüfungen auf dem Dobrock machen das
Programm komplett. Viel Spaß!
Dr. Martin Lübbeke
Turnierchef
Liebe Leser des Dobrock-
Journals und Besucher
des 111. Dobrock-Turniers,
kurz vor dem internationalen Pferdesport
Großereignis, den Weltreiterspielen im
amerikanischen Tryon, freue ich mich darauf,
die besten vier-, fünf- und sechsjährigen
Nachwuchspferde beim 12. Deister-Springpferde-Championat persönlich
begutachten zu können.
Mit dem Gewinn der hohen Ausbildungsgratifikationen wird das
Deister-Championat für Pferdebesitzer, Ausbilder und Züchter noch
interessanter. Ein Grund mehr unsere jungen Springpferde auf dem
Dobrock zu präsentieren. Gute Springpferde bilden schließlich die
Grundlage für den sportlichen Erfolg der Reiter, aber auch des deutschen
Championatkaders.
Das Dobrock-Turnier bietet darüberhinaus zahlreiche Startmöglichkeiten
für junge Nachwuchspferde. Bei besten Wettkampfbedingungen
können sich die Springtalente präsentieren und sich an die
Turnieratmosphäre gewöhnen.
Verstärkt setzen Reiter aus dem Stall Mühlen die erfahrenen
Springpferde in der Großen Tour ein. Patrick Stühlmeyer wird sicher
versuchen, seinen Vorjahreserfolg im Großen Preis zu wiederholen.
Ich wünsche allen Besuchern spannende Ritte und viel Vergnügen.
Paul Schockemöhle
Schirmherr des 111. Dobrock-Turniers