Dobrock aktuell 27
Wenn am letzten Turniertag des
Dobrock-Turniers die Reiterelite
im Großen Preis an den Start
geht, um den Sieger in der mit 15.000
Euro dotierten S***-Springprüfung zu ermitteln,
dann wird in der Teilnehmerliste
mit hoher Wahrscheinlichkeit der Name
des 22-jährigen Springreiters Carl-Philipp
Knoop und seines elfjährigen Wallachs
Che nicht fehlen.
Generalprobe
„Für den Parcours im Hamburg ist es ganz
wichtig, ein geeignetes Pferd zu haben,
das die speziellen Anforderungen erfüllt.
Bei Che scheint es zu passen“, weiß der
22-jährige Springreiter aus Freiburg/Elbe
genau wovon er spricht. Denn 2017 hat
er die Fähigkeiten seines Pferdes schon
einmal getestet, als er „nur“ die Qualifikationsprüfung
am Freitag in Hamburg
geritten ist. „In dem Parcours stehen alle
wichtigen Hindernisse und so konnte ich
bestens beurteilen, ob wir den Ansprüchen
entsprechen.“ Im letzten Jahr unterliefen
dem Paar in dem Parcours mit
Hindernissen bis zu einer Höhe von 1,50
Meter noch 16 Fehlerpunkte, zu viel um
sich für das Derby-Springen zu qualifizieren.
Mit der Generalprobe im Rücken lief es in
diesem Jahr um einiges besser. Am Freitag
fiel nur noch eine Stange, was den Einzug
in das internationale Vier-Sterne-Springen
am Sonntag bedeutete. Die gesamte Familie
fieberte mit. „Ein einmaliges Erlebnis,
so oft nehmen die Kinder ja nicht an
so einem Großereignis teil“, war Mutter
Sylla Holtkamp-Endemann immer noch
von der Leistung ihres Sohnes ganz beeindruckt.
Carl-Philipp nahm dagegen seinen
nicht alltäglichen Auftritt ganz routiniert.
„Im ersten Springen war ich zu dicht an
den Planken. Am Sonntag hatten wir dann
auf dem Derby-Wall ein wenig zu viel
Tempo. Im Pulvermanns Grab zeigte Che
ein bisschen Respekt und hat in den Wassergraben
geguckt“, analysierte der junge
Reiter, der für den Kehdinger Reitclub an
den Start geht, wo seine Fehler lagen. Am
Ende waren es zwölf Fehlerpunkte und
das Paar nur knapp sechs Sekunden von
einer Platzierung entfernt.
Gutes Gefühl
Carl-Philipp Knoop hat in dem internationalen
Starterfeld so renommierte Springreiter
wie den Engländer Nigel Coupe
sowie die Derbysieger Pato Muente und
Nisse Lüneburg hinter sich gelassen, die
alle aufgeben mussten. „Man darf keine
Zweifel haben und ich habe ein sehr gutes
Gefühl zu meinem Pferd. Ches Springvermögen
ist ohnehin außergewöhnlich
und er besitzt extrem viel Mut. Er bringt
die nötige Energie und Kondition mit, die
man für diesen Parcours braucht.“ Beste
Voraussetzungen also, um es im nächsten
Jahr noch einmal zu versuchen?
So weit mag Carl-Philipp Knoop im Moment
noch nicht denken. Gerade hat er
sein Fach-Abitur-Zeugnis (Agrarwirtschaft,
Bio- und Umwelttechnologie) in
der Tasche und möchte möglichst Agrarwissenschaft
studieren. Durch seine Erfahrungen,
die er in der Ausbildung zum
Pferdewirt im Reitstall Klatte und beim
DOKR in Warendorf gesammelt hat, steht
seine berufliche Weiterqualifizierung im
Vordergrund.
Beim Dobrock-Turnier wird Carl-Philipp
Knoop noch sein Zweitpferd Clarrisa zum
Einsatz bringen.
Jürgen Stroscher
Hatten ihren großen Auftritt beim
Springderby in Hamburg – Carl-Philipp
Knoop und der elfjährige Wallach Che.
T T T – TURNIER-TERMIN-TIPP
Freitag 17. August
16.45 Uhr: Springprüfung Kl. S*
Derby-Teilnehmer –
Carl-Philipp Knoop aus Freiburg/Elbe
Einmal
im Leben
Der Traum eines jeden Springreiters ist
es, einmal beim Springderby in Hamburg
Klein-Flottbek dabei sein zu dürfen.
Carl-Philipp Knoop aus Freiburg/Elbe hat
es 2018 geschafft und im wohl schwersten
Springen der Welt mit seinem Pferd Che
einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
Mit der siebenjährigen Stute Clarissa hat
Carl-Philipp Knoop noch ein zweites hoch
veranlagtes Springpferd im Stall stehen.