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Hemmoor_Magazin_April2015

VEREINE UND VERBÄNDE Der neue Vorstand der AG Osteland besteht (v.l.n.r.) aus Bernd Jürgens (Hemmoor), Walter Rademacher (Neuhaus), Renate Bölsche (Osten), Michael Johnen (Cadenberge), Jochen Bölsche (Osten), Karl-Heinz Brinkmann, (Osten), Marlene Frisch (Oberndorf), Ewald Romund (Großenwörden), Thomas Schult (Lamstedt), Hans-Hermann Tiedemann (Bremervörde-Elm) und Albertus Lemke (Oberndorf). HEMMOOR MAGAZIN 19 / 2015 21 Von dieser "Traumnote" erhofft sich die AG Osteland als Trägerverein der Route eine weitere Belebung des Tourismus im Herzen des Elbe- Weser-Dreiecks. Für vielfältige Beiträge zur Attraktivierung des einstmals "vergessenen Flusses" dankte die Arbeitsgemeinschaft ihren mittlerweile über 500 Einzelmitgliedern und den mehr als 60 Mitgliedsgemeinden, -vereinen und -firmen, darunter auch Vertretungen der Jäger, der Sportfischer, der Naturschützer, der Wassersportler und der Gastronomie. Im vorigen Jahr beigetreten waren unter anderem die Landfrauen An der Oste, die Gedenkstätte Sandbostel, der Oste-Yacht-Club Bremervörde, der Ostedeichverband sowie die Gemeinden Himmelpforten und Engelschoff. In dem ohne Gegenstimmen gewählten elfköpfigen Vorstand arbeiten Bürger aus den Oste-Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg zusammen. Walter Rademacher (Neuhaus) ist weiterhin 2. Vorsitzender, Renate Bölsche (Osten) Schriftführerin. Auf den mit Applaus und mit einem Präsent verabschiedeten langjährigen Schatzmeister Johannes Schmidt (Hemmoor) folgt der Steuerberater Ewald Romund (Großenwörden). Karl-Heinz Brinkmann (Osten) und Thomas Schult (Lamstedt) verstärken die Reihe der im Amt bestätigten bisherigen Beisitzer: Hans-Hermann Tiedemann (Bremervörde-Elm), Michael Johnen (Cadenberge), Bernd Jürgens (Hemmoor) sowie Marlene Frisch und Albertus Lemke (beide Oberndorf). Auch in diesem Jahr dankte der Vorstand einigen verdienten Mitgliedern mit der Ehrennadel "Goldener Fährmann" für ihren Einsatz für den Verein und die Region. Geehrt wurden Anette Minners (Neuhaus), Ulrich Gerdes (Hemmoor), Edfried Uhtenwoldt (Oberndorf), Thomas Schult (Lamstedt) sowie in Abwesenheit Horst Wartner (Kranenburg) und Hans-Hermann Steiger (Schneverdingen). Im zweiten Teil der vom Hechthausener Bürgermeister Jan Tiedemann eröffneten Veranstaltung stellten der Geschäftsführer des Ostedeichverbandes, Ulrich Gerdes, und Vorstandsmitglied Thomas Schult die aktuellen Hochwasserschutz-Vorkehrungen in der Osteniederung dar. Die neuen Deiche geben nicht nur dem Fluss mehr Raum, sondern bereichern mit acht neu entstandenen „Pütten" auch Landschaftsbild und Artenvielfalt. Überdies kommen die neuen Deichverteidigungswege, etwa zwischen Gräpel und Bremervörde, auch dem Fahrradtourismus auf der „Fährienstraße“ zugute. Web-Tipp: www.ag-osteland.de Jochen Bölsche Wolfgang Schütz, der im Februar verstorbene langjährige Vorsitzende des Sportfischervereins Oste, der Ostepachtgemeinschaft II und der Arbeitsgemeinschaft Wanderfische in der AG Osteland, hatte es als seine Lebensaufgabe verstanden, die 8000 Sportfischer an der Oste und die breite Öffentlichkeit für die Mitwirkung an einem der bedeutendsten Artenschutzprojekte der Gegenwart zu gewinnen: die Wiederansiedlung des hier vor rund hundert Jahren durch menschliche Unvernunft ausgerotteten Europäischen Störs (Acipenser sturio). Nachdem es den Sportfischern um die letzte Jahrtausendwende bereits gelungen war, den Lachs im Osteland wieder heimisch zu machen, so dass die Oste seither als "Deutschlands Lachsfluss Nummer eins" gilt, nahm der ehemalige Berufssoldat die Herausforderung an, auch dem hochgradig gefährdeten Urzeitfisch Stör seinen einstigen Lebensraum im längsten Nebenfluss der Niederelbe zurückzugeben. Unermüdlich war Wolfgang Schütz - der 2014 dafür auch die Anerkennung der Vereinten Nationen erfuhr - bemüht, Mitstreiter für das international beachtete Artenschutzprojekt zu gewinnen. Mit der Organisation von Störfesten in Oberndorf, Gräpel und Elm, mit Vorträgen vor Sportfischern und Schulkindern, unter anderem am "Tag der Fische" im Natureum, mit literarischen "Kaviarnächten" in Oberndorf und mit einem "Störgipfel" in Großenwörden, mit "Störwanderungen" zum schwimmenden Stördenkmal in Oberndorf, mit alljährlichen Besatzaktionen, mit Fachaufsätzen und mit der Website www.ostestoer. de erwarb er sich hohe Anerkennung innerhalb und außerhalb der Fachwelt. Gemeinsammit der AG Osteland, deren Vorstand er angehörte, mit der Internationalen Gesellschaft zur Rettung des Störs und dem Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei intensivierte Wolfgang Schütz 2014, als der Stör "Fisch des Jahres" war, seine Bemühungen um die Bewahrung des bedrohten Mitgeschöpfes unter anderem durch eine "wanderfischgerechte", das heißt saubere und barrierefreie Oste von der Quelle bis zur Mündung - bis eine Krankheit ihm die Kraft zum Kampf nahm. Jochen Bölsche Trauer um "Störvater" Schütz Liebevoll verabschiedet Wolfgang Schütz einen Jungstör in die Oste.


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